Der Name der Violine ist linguistisch ebenso rätselhaft wie ihre Entstehung.
Es ist noch im Dunkel wo wir ihre Ursprung suchen: in Norditalien oder in Frankreich (Savoyen). Die erste bildliche Darstellung der Violine ist um 1530 in der Kuppel der Kathedrale von Saronno/Milano. Die echte Violine entstand um die Mitte des 16.Jahrhunderts, als der dreisaitige Violine, der Bratsche und dem Cello eine vierte Saite beigegeben wurde. Jambe de Fer 1556 beschreibt ein Bündenloses Instrument mit 4 Saiten mit der heutigen Quinten - Stimmung: g d´a´e´´ Dieses bautechnisch ausgereifte Instrument hat seine äussere Merkmale - mit weniger Abweichungen - bis heute bewahrt: Die Form des Korpusses, überstehenden Zargen, f-Löcher, eine Schnecke als Abschluss der Wirbelkasten etc. Eine ungeschulte Auge kann die Unterschied zwischen Barockvioline und moderne Geige oder besser gesagt modernisierte Geige kaum feststellen.
Um 1750 als die Bürgertum die Kultur für sich erobert hat und große Konzertsäle eröffnete, auf kleine Räumlichkeiten, Marmorsäle und hallige Kirchen gewöhnte intime klang der Violine war zu wenig. Die große Konzertsäle verlangten lautere Instrumente. Der Hals wurde paar Millimeter verlängert und nach hinten gekippt, so wurde der Saitenzug (im Kilopond zu messen) um das mehrfache erhöht. Der dadurch erzeugte viel größere Druck auf der Decke des Instruments verlangte eine innere Stärkung, der Baßbalgen wurde etwa auf der dreifache Größe ausgetauscht. Der Stimmtonhöhe wurde auch erhöht, die Wiener Filharmoniker verwenden 443´. Obwohl in der Barockzeit verwendete Saitenmaterial (Darm, Seide, Rosshar, Kupfer etc.) und Stimmung sehr unterschiedlich war im allgemeinen benützt man Heutzutage auf der Barockvioline blanke Darmsaiten in der 415´ Stimmung.
Der in der Barockzeit verwendete Bogen war konvex Gewölbt, anfänglich mit einer Steckfrosch, viel leichter, ab 46 Gramm. Seit etwa 1750 spielt man die konkav gewölbte Tourte-Bögen, die meiste wiegen über 60 Gramm.