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Der früheste bekannte Beleg für den Namen Viola d´amore findet sich in einem Brief des Hamburger Musikers Johann Ritter aus dem Jahr 1649.
Die Namen Viola d´amore, italienisch Viole d´amore, französisch Viole d´amour und die gegen Ende des XVIII Jh. gebräuchliche deutsche Übersetzung Liebesgeige bezeichnen ein in Armhaltung gespieltes Streichinstrument, das sich durch eine als silbrig, argentin, lieblich empfundene Klangfarbe auszeichnet.
Leopold Mozart in seinen "Gründliche Violinschule" 1765 schrieb:
"Es ist eine besondere Art der Geigen, die sonderheitlich bey der Abendstille recht lieblich klinget. Oben ist sie mit 6 Darmseyten, davon die tiefen übersponnen sind und unter dem Griffe mit 6 stählernen Seyten bezogen, welche letztere weder gegriffen, noch gegeigt werden, sondern nur den Klang der obern Seyten zu verdoppeln und fortzupflanzen sind erdacht worden"(die sogenannten Resonanzsaiten).
In der Tat gibt es Instrumente mit und ohne Resonanzsaiten, mit 5, 6 oder 7 Spielsaiten, eine Vielfalt an birnen-, wolken- oder gambenförmigen Korpussen. Der Wirbelkastenabschluss ist selten eine Schnecke, wie bei der Violine, meistens wurden kunstvolle Engelsköpfe mit verbundenen Augen (die Liebe ist blind!), Amorköpfe, Menschenköpfe oder Tierköpfe geschnitzt.
Obwohl die Stimmung der Viola d´amore beeinflusst wurde von der Stimmung der Viola da gamba und Laute, wird sie im Allgemeinen von dem jeweiligen Komponisten vorgeschrieben.
Andernfalls stimmt man nach der Tonart des Stückes. Ende XVIII. Jh. setzte sich eine D-dur bzw. d-moll Stimmung durch.
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